Frankie und Johnny

Melancholische Komödie für ein Paar und einen Radiomoderator
von Terrence McNally
Regie: Manfred Plagens und Stefanie Tovornik

Er setzt alles daran, sie an sich zu binden, nachdem das erste Date die beiden in ihr Bett und zum leidenschaftlichen Höhepunkt geführt hat. Für sie, sexuell befreit und selbstbestimmt, ist das noch lange kein Grund, dass er sich nun in ihrer Wohnung breit macht und womöglich über Nacht bleibt. – Wieso gleich von Liebe faseln? Er wiederum findet diesen Auftakt wunderbar. – Wieso jetzt aufhören?

Postkoital beginnend, zeigt das intime Kammerspiel die erste gemeinsame (Vollmond-) Nacht von Frankie und Johnny, die entsprechend dem gleichnamigen amerikanischen Blues-Standard ja eigentlich bereits ein Paar sind. In diesem Song ist es die Frau, die ihren Partner umbringt, genauer, ihn beim Seitensprung mit Kugeln durchlöchert. – Sollte dies ein Wink des Schicksals sein für Frankie, die nach außen toughe Kellnerin, deren Träume und Sinn für Romantik in den Turbulenzen des Lebens verloren gingen und für Johnny, den Koch mit schier unersättlichem Lebenshunger, an dem das Beste sein Bestreben ist, an sich zu arbeiten?

Frankie und Johnny (au clair de lune) ist eine Ode an kulinarischen und sonstigen körperlichen Genuss, an die Macht der Musik sowie ein pointiert mit Banalem und Absurdem gespicktes Plädoyer für den Mut, Neues zu wagen und Chancen zu ergreifen und dafür, dass es nie zu spät ist, etwas Wunderbares aus dem eigenen Leben zu machen…