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1. Sinfoniekonzert

Hochschule für Musik, Würzburg

30.10.2025 + ein weiterer Termin

Antrittskonzert des neuen Generalmusikdirektors Mark Rohde, Wagner | Bruckner. Altersempfehlung ab 14 Jahren

Mit Werken zweier bedeutender Romantiker – Richard Wagner und Anton Bruckner – eröffnet Mark Rohde seine erste Konzertsaison als neuer Generalmusikdirektor am Mainfranken Theater. Die Kombination dieser beiden Komponisten bildet einen klangmächtigen Auftakt und spiegelt zentrale Themen der romantischen Musik: große Gefühle, spirituelle Tiefe und musikalische Innovation.

Richard Wagner gilt als Revolutionär des klassischen Musiktheaters. Mit seinen monumentalen Musikdramen prägte er die Oper des 19. Jahrhunderts wie kaum ein anderer. Doch Wagner konnte auch leise Töne anschlagen. Seine Wesendonck-Lieder gehören zu seinen intimsten Kompositionen. Ursprünglich als fünf Klavierlieder geschrieben, instrumentierte Wagner sie später farbenreich und ausdrucksstark. Entstanden sind sie während seiner intensiven, jedoch unerfüllten Liebesbeziehung zu Mathilde Wesendonck, der Frau seines Förderers Otto Wesendonck. Wagner bekannte später: "Sie ist und bleibt meine erste und einzige Liebe." Die emotional aufgeladenen Texte stammen von Mathilde selbst und spiegeln ihre tiefe Seelenverwandtschaft mit Wagner wider.

Musikalisch sind die Wesendonck-Lieder eng mit Wagners Oper Tristan und Isolde verwoben, die zur selben Zeit entstand. Das Thema unerfüllter Liebe, das in Tristan zur existenziellen Erfahrung wird, durchzieht auch die Lieder: schwebende Dissonanzen, chromatische Linien und nie zur Ruhe kommende Modulationen – all das steht für das ewige Verlangen, das Wagner so einzigartig musikalisch ausdrücken konnte.

Anton Bruckner, tief religiös und ein überzeugter Wagner-Verehrer, widmete sich der Sinfonik mit spiritueller Inbrunst. Seine 7. Sinfonie, die an diesem Abend erklingt, entstand zwischen 1881 und 1883 – in einer Zeit persönlicher und künstlerischer Umbrüche. Der zweite Satz, das feierliche Adagio, wurde von Bruckner kurz nach Wagners Tod vollendet und enthält eine direkte Hommage an den Bayreuther Meister: Bruckner setzt darin die eigens für Wagner entwickelten Wagnertuben ein, deren dunkler, weicher Klang der Musik eine fast sakrale Aura verleiht.

Die 7. Sinfonie markierte für den damals 60-jährigen Bruckner den lange ersehnten Durchbruch. Jahrzehntelang war er von der Wiener Musikkritik verspottet worden, seine Musik als "unklar" und "zu monumental" abgetan. Doch mit der Uraufführung der "Siebten" 1884 in Leipzig unter Arthur Nikisch gelang ihm ein unerwarteter Triumph. Die Sinfonie wurde begeistert aufgenommen und gilt bis heute als eines seiner zugänglichsten und wirkungsvollsten Werke. Der Dirigent Hermann Levi nannte sie gar "das bedeutendste Werk seit Beethovens Tod".

Bruckners Musik – reich an innerer Spannung, spirituellem Ausdruck und architektonischer Größe – bildet mit Wagners emotional verdichteten Wesendonck-Liedern ein spannungsvolles und zugleich harmonisches Kontrastprogramm. Beide Komponisten verband eine tiefgreifende Vision: Musik als Ausdruck des Erhabenen, des Übersinnlichen, als Spiegel seelischer und existenzieller Erfahrungen.

Mit diesem Programm setzt Mark Rohde ein künstlerisches Zeichen. Es verbindet persönliche Leidenschaft mit einem klaren inhaltlichen Anspruch: große Romantik, packend interpretiert, mit einem Blick für emotionale Tiefe und musikalische Feinheiten. Wagner und Bruckner – zwei Giganten der Musikgeschichte – geben dem Auftakt der neuen Konzertsaison nicht nur Glanz, sondern auch Nachhall. Denn ihre Musik fragt bis heute nach dem, was Liebe, Glaube und Sehnsucht im Menschen bedeuten.

Veranstaltungsort

Hochschule für Musik

Hofstallstr. 6-8
97070 Würzburg

Kontakt Anmeldung unter: mainfrankentheater.de/Sinfoniekonzert

Veranstalter

Mainfranken Theater

Theaterstr. 21
97070 Würzburg

Kontakt

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